Im Internet können Menschen sein, wer sie sein wollen. Für Trans-Menschen und Non-Binäre ist diese Freiheit eine große Chance: Sie können sich ausprobieren.
Wer bin ich? Und wer will ich sein? Diese Frage begegnet den meisten Menschen spätestens im Teenager-Alter. Wirklich frei fühlen sie sich bei der Beantwortung noch nicht. Sozialpädagoge Jennifer Ehlert probiert seit fast 25 Jahren verschiedene Identitäten aus. Mittlerweile weiß er, wer er ist: “Eine bunte Mischung aus allen.” Deshalb hat Ehlert auch noch kein Pronomen gewählt. Im Netz eine Identität wählen und gestalten zu können bedeutet für Ehlert Freiheit: “Ich fühle mich mehr wie ich selbst.”
HINWEIS: Die Telefonseelsorge bietet neben dem Telefon auch online-Angebote (Mail und Chat) an. Man kann sich anonym und geschlechtsneutral dort anmelden: Telefonseelsorge-online
»Achten Sie auf Ihre Gesundheit und handeln Sie danach« ist ein Expertentipp, um mental gesund zu bleiben. Vier Vorträge gab es zum Thema in Gießen.
Gießen. Wer Seelenschmerzen leidet, eine depressive Phase durchmacht oder unter einer psychischen Erkrankung leidet, hat oft Hemmungen darüber zu reden. Redet er darüber, wird er von der Gesellschaft oft ausgegrenzt. Hemmschwelle und Stigmatisierung kommen also zu den psychischen Leiden noch hinzu. Um Betroffenen zu helfen, wurde beim Drehgeber-Unternehmen Johannes Hübner eine Veranstaltung abgehalten, die sich mit dieser Thematik beschäftigte. Christoph Seipp, Unternehmenscoach und Vizepräsident von Round Table Gießen, moderierte und hielt den ersten von vier Vorträgen.
Lesen Sie hier den Artikel in: Gießener Anzeiger, online vom 04.08.2022:
Es ist für viele eine gefühlte Endlosschleife negativer Ereignisse. Zwei Expertinnen erklären, was man für mehr Positivität tun kann – und wann man Negatives zulassen sollte.
Seit Monaten, und inzwischen Jahren, sind wir umgeben von Krisen: sei es die Corona-Pandemie, der Klimawandel, der Ukraine-Krieg und jetzt auch die Inflation. Nicht alle negativen Ereignisse belasten Menschen gleichermaßen, dennoch gehen diese Krisen nicht spurlos an uns vorbei.
Ein neues Onlineangebot der AOK hilft Angehörigen betroffener Menschen ab sofort dabei, Altersdepression zu erkennen, die Erkrankten zu unterstützen und sich dabei nicht selbst zu überfordern. Das Angebot ist eines von mehreren Modulen auf der Website “Familiencoach Depression”. Die AOK hat das neue Modul “Depression im Alter” in Zusammenarbeit mit Professor Michael Hüll, Chefarzt der Klinik für Alterspsychiatrie und Psychotherapie in Emmendingen, entwickelt. Depressionen im Alter sind kein Randphänomen – die AOK bezieht sich auf Studien, denen zufolge 17 Prozent der älteren Menschen über 75 Jahren von depressiven Symptomen betroffen sind; unter Bewohner*innen von Pflegeheimen sind es bis zu 50 Prozent.
TelefonSeelsorge Deutschland e.V. (TSD) ist nun auch offiziell der Name des Dachverbandes der TelefonSeelsorge. Die Änderungen von Namen und Satzung wurden Ende Januar vom Vereinsregister bestätigt. Damit hat TelefonSeelsorge jetzt einen ökumenischen Dachverband. Bisher wurde die Verbandsebene von der Evangelisch-katholischen Kommission geleitet, beide Kirchen hielten eine jeweils eigene Struktur für TelefonSeelsorge und Offene Tür vor.
„Wir freuen uns sehr, dass damit der formaljuristische Teil unserer Umstrukturierung abgeschlossen ist“, betonen die Vorsitzenden von TSD, Pfarrer Frank Ertel und Dipl.-Theol. Michael Hillenkamp. „Wir schaffen damit klare Strukturen und Transparenz nach außen und innen und erhöhen unsere Effizienz. Es geht aber um mehr. Mit der jetzt abgeschlossenen Neuaufstellung spiegelt die Struktur des Vereins wider, was bei TelefonSeelsorge längst gelebte Haltung ist: unsere ökumenische Zusammenarbeit.“
Nicht erst seit Corona sind Menschen einsam – doch die Pandemie verstärkt das Problem. Familienministerin Spiegel hat nun ein “Kompetenznetz Einsamkeit” gestartet. Es soll praktische Hilfen geben und die Forschung vorantreiben.
Jeder will reden – am liebsten von sich selbst. Der tiefe Drang zu senden und die gleichzeitige Weigerung zu empfangen scheint eine Zeitgeist-Krankheit zu sein. Dabei ist Zuhören die Seele des Gesprächs.
Ein Podcast von BAYERN 2 (gesendet am 12.01.2022): RADIOWISSEN
Die Ökumenische Telefonseelsorge Gießen-Wetzlar hat 28 neue ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
In einem Festgottesdienst in der Gießener Petruskirche sind 28 neue ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihren Dienst eingeführt worden. Zuvor hatten sie eine einjährige Ausbildung durchlaufen, in der es unter anderem um Vermittlung psychologischen Grundwissens und Praxistraining ging.
Telefon, Chat, Mail stehen auch über die Festtage rund um die Uhr zur Verfügung
„Weihnachten gilt in unserer Gesellschaft als positiver Jahreshöhepunkt. Für die Einsamen, Kranken und auch für viele beruflich oder familiär gestresste Menschen ist das Fest häufig eher ein Tiefpunkt“, stellt Michael Hillenkamp, Vorsitzender der TelefonSeelsorge Deutschland (TSD) fest. “Durch die nach wie vor ungebrochene Pandemie verschlechtern sich auch für die anderen erneut die Aussichten auf eine fröhlich-festliche Zeit mit der Familie. Für alle, die in dieser Zeit eine Anlaufstelle für Sorgen, Nöte, Stress benötigen, wollen wir da sein.“
Die TelefonSeelsorge geht im zweiten Corona-Winter von einer schwierigen Weihnachtszeit für viele Menschen aus. Das Sorgentelefon ist wie immer an allen Feiertagen rund um die Uhr besetzt. Und auch Mail und Chat sind über Weihnachten und den Jahreswechsel verfügbar.
Bereits seit November stellt TelefonSeelsorge fest, dass vermehrt Anrufe, Mails und Chats um das Pandemie-Thema kreisen. Nicht allen geht es dabei um Weihnachten. Geimpften wie Ungeimpften macht die Corona-Lage insgesamt zu schaffen, wenn auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
„Aufgrund der besorgniserregenden Entwicklung der Inzidenzzahlen, des wachsenden Unmuts der Geimpften über Ungeimpfte und der Klage über Ausgrenzung von Ungeimpften stiegen ab der Novembermitte die Gespräche zu diesem Thema deutlich an“, konstatiert Ludger Storch, Leiter der Dienststelle in Bochum und Sprecher der Fachgruppe Statistik bei TSD. „Sie blieben mit elf Prozent im Monatsdurchschnitt unter den Zahlen des Novembers 2020 (14,5 Prozent), stiegen jedoch regional, insbesondere in den ost- und süddeutschen Bundesländern teils auf über 20 Prozent.“
Die Corona-Lage betrifft die TelefonSeelsorge in der Weihnachtszeit aber auch organisatorisch. Wie überall mussten und müssen Hygienekonzepte und damit der größtmögliche Schutz vor Ansteckungen überprüft und angepasst werden. Das betrifft auch die Dienstpläne, wenn Mitarbeitende mit Vorerkrankungen keine Dienste machen wollen oder können. Dennoch werden über Weihnachten die verfügbaren Leitungen auch besetzt werden können.
„Wir tun unser Bestes für größtmögliche Erreichbarkeit auf allen unseren Kanälen“, versichert Frank Ertel, gemeinsam mit Michael Hillenkamp Vorsitzender von TSD. „Denn wir wissen, dass wir gerade in der emotional immer und dieses Jahr ganz besonders aufgeladenen Weihnachtszeit für viele Menschen ein wichtiges Ventil und ein Schutz vor dem Abrutschen in die Depression sein können“.
TelefonSeelsorge ist erreichbar unter den Telefonnummern 0800-111-0-111 und 0800-111-0-222. Wer TelefonSeelsorge lieber per Mail oder Chat erreichen möchte, kann sich hier registrieren.