Steigende Infektionszahlen, Zukunftsängste, Jobverlust: Corona stellt unsere Psyche vor Herausforderungen. Wie wir uns vor dem Kollaps schützen können, erklärt ein Experte im Interview.
Ein Beitrag in Gießener Anzeiger Online vom 21. November 2020. Der ganze Beitrag über: Gießener Anzeiger-Dossiers-Coronavirus
Aus dem Artikel:
Das Zurückziehen in die eigenen vier Wände kann für Alleinstehende sehr belastend sein. Was sollte man vermeiden?
Generell sollten wir vermeiden, uns gänzlich zurückzuziehen und den Blick allein darauf zu lenken, was nicht mehr geht. Auch von kategorischen Entscheidungen wie “Dann gibt’s halt dieses Jahr gar keine Weihnachten” ist abzuraten. Trotz der Situation sollte man lieb gewonnene Rituale aufrecht erhalten und pflegen.
Und wenn dieses Netz fehlt, das Reden über die eigenen Probleme nicht möglich ist? Ab wann sollte man sich Hilfe suchen?
Niederschwellige Angebote wie Sorgentelefone können schon frühzeitig in Anspruch genommen werden, denke ich. Wenn man merkt, es geht einem nicht gut, die Situation überfordert mich, ich bin allein. Die erfahrenen Gesprächspartner merken dann schnell, ob dieses Angebot reicht oder ob mehr, zum Beispiel eine Therapie, nötig ist. Ganz wichtig: Das ist wirklich keine Schande. Es handelt sich um eine Extremsituation, in der wir gerade sind.